Mittwoch, 14. Juni 2017

Biographieforschung in Zeiten der Digitalisierung

Für Biographien zu recherchieren, ist kein leichtes Unterfangen. Zahllose Anlaufpunkte gilt es zu berücksichtigen. Heutzutage ist vieles schneller zu finden als früher, aber es besteht weiterhin noch Verbesserungsbedarf.
Die Recherche zu Mitgliedern der Sächsischen Akademie der Wissenschaften wird mich beruflich in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Viele Namen aus der Wissenschaftsgeschichte sind mir geläufig. Es gibt Größen wie Heisenberg oder Planck, aber auch viele wenig bekannte, verdiente Wissenschaftler. Zu allen gibt es verstreute Quellen, die die SAW in einem virtuellen Archiv zusammenführen wird.
Begonnen habe ich mit dem Chemiker Peter Debye. Schon am Anfang zeigt sich, dass die Archive vieler Institutionen weder über Onlinefindbuch noch über Online-Suchfunktion verfügen. Glücklicherweise gibt es inzwischen aber das Biographie-Portal, den Verbundkatalog Kalliope sowie die Deutsche Digitale Bibliothek. Hier sind zahlreiche Quellen bereits verortet. Aus Übersee konnten manche Quellen ergänzt werden. Mit wenigen Klicks findet man bei der American Academy of Art and Sciences ein Dankschreiben Debyes für die Aufnahme in die Academy von 1927 - inklusive JPG. Soweit sind die deutschen virtuellen Archive noch nicht überall. Von den rechtlichen Hürden in der Kooperation und Online-Veröffentlichung ganz zu schweigen.
Leider sind auch die Normdaten der GND und die Geodaten noch nicht flächendeckend eingesetzt worden, um Personen und Orte zweifelsfrei zu identifizieren. Die internationale Vernetzung der Forschungsprojekte ist keine kleine Herausforderung.

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