Montag, 21. Dezember 2020

Beethoven und sein ökologischer Fußabdruck

 

Ta-ta-ta-taaaaa! Auf diesen Tag habe ich lange gewartet. Am 17.12. wurde Ludwig van Beethoven getauft, dem ich mich ziemlich verbunden fühle. Ich bin mit seinen Sinfonien und Sonaten aufgewachsen, habe mehrere Biografien gelesen und verbringe fast täglich einen Teil meiner Freizeit am Klavier mit seinen Stücken.

An seinem 250. Geburtstag wollte ich ihm in Dresden einen Baum pflanzen. Da ich genug anderes zu tun hatte, habe ich erst im Herbst die Sache genauer geplant. Zu diesem Zeitpunkt ging gerade eine Nachricht durch die Presse, dass der Waldpark wegen der Borkenkäfer- Plage so große Schäden erlitten hat (die ich bestätigen kann!), dass eine Initiative zu seiner Rettung ins Leben gerufen wurde. Die Bürger wurden um Unterstützung gebeten. Da ließ ich mich nicht zweimal bitten und schrieb am 10. September die zwei politischen Köpfe der Initiative an:

Sehr geehrte Frau Dr. Vogel, sehr geehrter Herr Dr. Deppe,

 ich habe die Poster zur Initiative „Waldpark retten“ gelesen, konnte aber leider heute nicht teilnehmen. Mir liegt dieser Park auch sehr am Herzen, und ich würde gern eine Idee einbringen, die ich schon voriges Jahr hatte: Als Beethoven-Fan möchte ich gern zu seinem Jubiläum einen Baum pflanzen - bekanntlich, jährt sich am 17. Dezember sein Geburtstag zum 250. Mal. Beethoven selbst liebte den Wald und schrieb die meisten seiner Kompositionen auf Spaziergängen im Wiener Wald („Wie glücklich bin ich unter Bäumen wandeln zu dürfen“). In seinen Sinfonien und Sonaten hört man Spechte klopfen, Nachtigallen schlagen, den Kuckuck und die Wachtel rufen. Insofern ist das sicher ein passendes Signal, einen Beethoven-Baum zu pflanzen ähnlich den zahlreichen Luthereichen.

Da Beethoven durch seine Kompositionen die Weiterentwicklung des Pianoforte vorangetrieben hat, wäre eine Baumpflanzung als Ausgleich für die zahlreich für Instrumentenbau gefällten Bäume ein ökologisch sinnvoller Akt. Wie überliefert ist, hat Beethoven im Zuge seines Schaffens mehrere Dutzend Flügel kaputt gespielt, da er wegen seiner Ertaubung auf die Tasten der damals noch recht leise klingenden Flügel eindreschen musste. Er hatte solch einen Verschleiß, dass er die Klavierbauer unter Druck setzte und z.B. einmal schrieb: „Leben Sie wohl, wenn Sie ein Piano schicken, und übel, wenn nicht!“ Durch seine Initiative wurden die Flügel akustisch immer besser – und auch stabiler. Das Hammerklavier wurde damals aus Fichten- und Eichenholz gebaut, und man müsste eigentlich eine kleine Ansammlung mehrerer Bäume, einen „Beethoven-Wald“ pflanzen, um seinen ökologischen Fußabtritt zu verbessern. 

Der Waldpark erscheint mir ein ausgezeichneter Ort zu sein, und Ihre Initiative las sich auf dem Poster so, als würden Sie eine solche Idee dankbar aufgreifen. Falls sich eine solche Baumpflanzung realisieren ließe, würde sich evtl. genug Sponsoren finden, die einen Baum für ein kleines „Beethoven-Wäldchen“ finanzieren würden. Ansonsten würde ich jedenfalls gern wenigstens einen Baum setzen. Mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft habe ich noch keinen Kontakt.

Beethoven war übrigens 1796 im Alter von 26 Jahren zweimal in Dresden. Er erreichte Dresden von Prag kommend am 23. April, und über ihn hieß es: „Er soll sich unendlich gebessert haben und gut komponieren.“ Er spielte am 29. April im Privatgemach der Kurfürstin vor und gab auch dem König ein anderhalbstündiges Konzert auf dem Klavier, bevor er nach acht Tagen nach Leipzig und Berlin weiterreiste. Auf dem Rückweg machte er abermals Station in Dresden und gab ein „magnifiques Konzert“ und reiste dann nach einigen Tagen mit der befreundeten Familie Kalkbrenner nach Wien. Seine Karriere begann mit der damaligen Konzertreise; es blieb seine einzige Tournee. Er komponierte allerdings nichts in Dresden: vor der Abreise gab er das Streichquartett op. 4 seinem Verleger, und erst in Berlin wurde er wieder zu seinen Cellosonaten op. 5 inspiriert.

Zusammenfassend möchte ich Sie bitten, mein Anliegen um eine offizielle Baumpflanzung zu prüfen und ggf. zu unterstützen. Falls sich unsere Interessen hier decken, würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören. Übrigens würde ich bei evtl. Anfragen o.ä. gern als Initatorin dieser Aktion mitgenannt werden. Alles Weitere würde sich besprechen lassen.

 Mit freundlichen Grüßen,

[...]   

Die beiden waren angetan von meiner Idee. Als "musikaffine Menschen" fanden sie das sogar sehr originell und unterstützenswert und besprachen sich mit ihren Fraktionen und den zuständigen Beamten im Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.

Das dauerte. Im November hörte ich, dass das Amt noch keine Stellung genommen habe, dass man aber im Stadtrat eine Anfrage einbringen könnte, unter welchen Voraussetzungen Private Aufforstungsmaßnahmen im Waldpark vornehmen dürfen. Ein Telefonat Ende November signalisierte mir, dass die Verwaltungshürden dafür zu hoch sind und man nur mit Geldspenden für Bäume im nächsten Jahr das Amt für Stadtgrün unterstüzen könne. Konkret begründete das Amt seine Absage wie folgt:

[...] Grund dafür sind allgemein Haftungsfragen (Verkehrssicherungspflicht), die unabsichtliche Verbreitung von Schadorganismen (zum Beispiel Asiatischer Laubholzbockkäfer) oder Verstoß gegen andere Vorschriften (Denkmalschutz, Naturschutz, Giftpflanzen an Spielplätzen etc.). Im Waldpark Blasewitz kommt hinzu, dass der überwiegende Teil Wald ist und nach Sächsischem Waldgesetz nur zertifiziertes Saat- und Pflanzengut verwendet werden darf. Auch kann die Pflanzung im Waldpark erst nach Genehmigung von Art/Arten und Umfang durch die Denkmalschutzbehörde begonnen werden. Auch wir warten derzeit noch die Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde ab - zugleich beobachten wir die Lage im Waldpark. Durch den Schädlingsbefall ist eine frühzeitige Nachpflanzung ebenfalls nicht unbedingt sinnvoll, auch wenn sie wünschenswert erscheint.

Am Effektivsten ist die Unterstützung für den Bürger durch eine Spende auf den "Fonds Stadtgrün Dresden. Stadt in der Landschaft" mit Ergänzung Waldpark Blasewitz möglich.  [...]

Nun ging es mir ja nicht darum, ein paar Euro irgendwohin zu schieben. Meine Idee, dem lieben Beethoven in Dresden einen Jubiläumsbaum zu stiften, drohte zu scheitern. Da haben unsere Vorfahren es immer hinbekommen, eine Luther-Eiche, eine Bismarck-Eiche oder ähnliche Gedenkbäume zu pflanzen. Es gibt in Kaditz sogar eine 400jährige Linde für einen Schulmeister! Auf der Räcknitzhöhe stehen gleich drei Eichen für den dort 1814 verletzten französischen General Moreau. Es gibt in Dresden Schillereichen und -linden, Lutherbuchen-, -eichen und -linden, eine Moltkeeiche, zahlreiche Bäume für König Albert, eine Karnevalseiche, Bäume für die Befreiungskriege und so gar mehrere Bäume zur Deutschen Einheit 1990 und Bäume für Ehrenmitglieder von irgendwelchen kleinen Vereinen. Es gab auch mal eine "Präsidentenbuche" für den Präsidenten der "Vollmondgesellschaft zum Weißen Hirsch". Die Liste der Gedenkbäume in Dresden ist lang und zählt über 80 Bäume. Bei soviel Prominenz kann ein Baum für den (neben Bach) größten deutschen Komponisten ja nicht schaden. Richard Wagner hat auch einen Baum in Dresden. Da wäre er nicht mehr so ganz allein als Tondichter. Und Beethoven ist vielleicht politisch ein kleines bißchen korrekter angesichts seines Eintretens für Weltfrieden und Freiheit. Dresden könnte sich mit dieser Aktion schmücken. Noch dazu, wo in ganz Deutschland niemand (!!) diese Idee bislang ins Auge gefasst hat. Es werden jede Woche in Dresden Bäume gepflanzt, also könnte man ja eine dieser Pflanzungen dem Geburtstagskind widmen. 

Dachte ich. Ich schrieb also von meiner Seite nochmal direkt an das Amt und schlug einen Kompromiss vor:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe im Herbst bei den Fraktionen der Grünen und der SPD bereits eine Idee eingebracht, im Blasewitzer Waldpark einen oder mehrere Bäume zum Geburtstagsjubiläum Ludwig van Beethovens zu pflanzen. Das gestaltet sich offenbar etwas schwieriger bzw. ist derzeit unmöglich, was wohl auch mit dem sensiblen Standort „Waldpark“ zusammenhängt. Dafür habe ich natürlich volles Verständnis.

Daher möchte ich fragen, ob es im Stadtgebiet einen Ort gibt, an dem es unproblematisch möglich wäre, im Dezember einen Baum zu pflanzen? Dies wäre eine private Einzelaktion, also ohne Gruppe, so dass coronabedingte Auflagen entfallen. Mir wäre es auch egal, welche Baumart es sein soll. Wünschenswert wäre natürlich ein Ort, der nicht ganz in der Peripherie liegt. Eine nur finanzielle Spende für einen Baum wäre mir nicht recht, da die Pflanzung gerade zum Jubiläum wichtig ist und noch dieses Jahr erfolgen sollte. Falls Sie jetzt im Dezember ohnehin Pflanzungen planen, könnte auch einer dieser zu pflanzenden Bäume als „Jubiläumsbaum“ bezeichnet werden. Wahrscheinlich haben Sie auch städtische Vorgaben, wie eine kleine Tafel mit einer minimalen Beschriftung auszusehen hat und können mir sagen, wie sich das realisieren lässt.

r eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit vielen Grüßen

[...]

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten und war reichlich deprimierend:

[...] wir danken Ihnen für Ihre Anfrage und Ihre schöne Idee, Beethoven einen Baum zu widmen.
Leider ist es ganz schwierig, Ihre Vorstellungen im öffentlichen Grün der Stadt Dresden umzusetzen.

Baumpflanzungen benötigen immer eine entsprechende Planung und dazugehörige Genehmigungen. Der Waldpark Blasewitz ist nach dem Gesetz Wald und außerdem eine denkmalgeschützte Parkanlage. Baumpflanzungen erfordern hier zusätzlich eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung. Außerdem, und das gilt für alle Baumpflanzungen auf städtischen Flächen, werden diese immer entweder von städtischen Regiebetrieb oder von beauftragten Fachfirmen ausgeführt.

Es ist also leider nicht möglich, dass Sie selbst einen Baum pflanzen können.

Der einzige Weg ist der über eine Spende zugunsten des Fonds Stadtgrün. Auch nur darüber kann dann ab einer Spende von mind. 250 Euro ein Schild am Baum angebracht werden (nach eigenem, mit uns abgestimmten Textwunsch und nicht in denkmalgeschützten Parkanlagen). Da die Pflanzsaison seit Anfang November läuft, sind die in diesem Jahr eingegangenen Spenden in Abstimmung mit den Spendern bestimmten Vorhaben zugeordnet. Jetzt eingehende Spenden kommen zukünftigen Projekten zugute.

[...] wir bitten Sie für diese Bedingungen um Verständnis. Vielleicht ist dann doch der Fonds Stadtgrün einen Option für Sie, auch wenn der Baum dann ein Jahr nach dem Jubiläum gepflanzt würde. Alle Informationen rund um die Baumspende finden Sie unter www.dresden.de/baumspende . Eine weitere Option wäre vielleicht auch eine Baumpflanzung auf einem der Dresdner Friedhöfe - allerdings denke ich, dass selbst pflanzen auch hier nicht möglich ist. Die Dresdner Friedhöfe finden Sie im Themenstadtplan https://stadtplan.dresden.de/spdd.aspx?permalink=1eAuliuP, die Kontakte zu allen Dresdner Friedhöfen unter www.dresden.de/friedhof. [...]

Da saß ich nun. Die Idee, zum Jubiläum einen Baum in Dresden zu pflanzen, war damit gestorben. Und ich selbst kam nun wegen des vermaledeiten Lockdowns, und weil ich meinen Zwerg in Quarantäne bewachen muss, nicht mehr in einen Baumarkt oder eine Baumschule, um wenigstens privat für mich ein Bäumchen zu pflanzen.


Beethoven unter einem Baum sitzend, Michel Katzaroff, Mitte 20. Jh.,  Beethoven-Haus Bonn, B 928

Armer Louis. Nun guck nicht so traurig! Ich hol das nach, zum 251. Geburtstag - versprochen! Vielleicht macht ja einer mit. Man könnte Rotfichte, Rotbuche oder Ahorn pflanzen - daraus wurden die meisten Flügel gebaut. Steinway schwört auf die Sitka-Fichte aus Alaska...aber das dürfte etwas teuer werden. Jetzt habe ich ja noch 365 Tage Zeit, das vernünftig zu planen.

Und heute, an deinem Ehrentag, koche ich dein Lieblingsessen (Seefisch) und stoße mit Tokaierwein auf dich an und höre deine 6. Sinfonie, die schöne Pastorale mit ihren Spechten und Nachtigallen im Wald. Am besten gleich die herrliche Aufnahme von Leonard Bernstein, die bei Youtube schon über anderthalb Millionen Menschen gesehen haben. Und dazu gibt es als Dessert noch den Choral mit Klavierbegleitung "Blick, o Herr, durch diese Bäume!"

Und denke bei mir: Oh, ihr Kleingeister im Rathaus zu Dresden! Beethoven wünschte sich in seinem Heiligenstädter Testament nur eines: "Lebt wohl und vergesst mich nicht ganz im Tode." Aber natürlich muss eine Verwaltung Prioritäten setzen.

Dienstag, 15. Dezember 2020

Persönlichkeiten

 


Da laufen sie, Pünktchen und Anton aus Erich Kästners Kinderbuch. Hand in Hand und ein Herz und eine Seele. Es gibt viele Menschen, mit denen wir emotional verbunden sind, und die wir gerade nicht eben mal an die Hand oder in den Arm nehmen können. Aber es gibt diese Leute, die mir etwas bedeuten, weil ich mit ihnen etwas schaffe oder gestalte. Oft genug wissen diese Menschen gar nicht, wieviel sie Anteil an meinem Tun und Lassen haben. Denn ehrlich gesagt, fasse ich zu selten den Mut, ihnen zu danken für ihre Inspirationen, für die Worte, die sie sagen, für die Blicke, mit denen sie mich bedenken, für die kleinen Gesten und für die unbewusste Hilfe. 

Ich habe dieses Pünktchen-und-Anton-Bild schon lange in meinem Computer, weil es mich jedesmal anrührt und erinnert an Leute, mit denen ich Hand in Hand ein kleines Stück durch mein Leben gelaufen bin. Und dieser Tage an der Schule werde ich mir erst richtig bewusst, wie stark ich von meinen Lehrern geprägt bin.

Ganz oben steht meine Grundschullehrerin, der ich im Nachhinein soviel Respekt zolle, weil ich bei ihr wirklich fürs Leben gelernt habe und da schon erfahren durfte, was einen richtig guten Pädagogen ausmacht. Sie hat mich ermuntert, meine kleinen Kurzgeschichten zu meinen Plüschtieren weiter zu schreiben und ihr zum Lesen zu geben. Und sie antwortete: "Weiter so!", "Schön!" oder "Wie mag es wohl weitergehen?". Und fast prophetisch schrieb sie einmal darunter: "Vielleicht wirst du ja mal eine Lesung über deine Werke halten". (P.S. Das Bild dieser handschriftlichen Notiz füge ich später ein, da ich gerade nicht zu meinen Eltern kann, wo meine Kurzgeschichten noch aufbewahrt sind). Mein ganzer Sprachschatz begann bei ihr. Nie konnte ich ihr sagen, wieviel sie mir bedeutet hat und wieviel ich von dieser Grundschulzeit heute noch zehre.  Sie ging bald in Rente und dürfte heute schon tot sein.

Von meinen Schullehrern haben es kaum eine Handvoll in mein Herz geschafft. Es waren die echten Typen, die ihren Charakter hatten und ihr Fach mit vollem Enthusiasmus vertraten. Und - Überraschung! - es waren nicht die Geschichtslehrer mit ihrer spröden Art und den immergleichen hellblauen Quellen-Kästchen im Lehrbuch ("Lies Quelle 1 und fasse zusammen!") . Dass dieser stupide Geschichtsunterricht nicht mein inneres Feuer an der Geschichte erstickt hat, ist heute noch ein Wunder. Ich hatte ein Abo auf Dreien und in meiner gesamten Schulzeit nur einmal in Geschichte eine 1 - beim Dreißigjährigen Krieg, und den hab ich mir selbst interessant gemacht. Also, Geschichtslehrer waren für mich keine prägenden Lehrerpersönlichkeiten. Sondern ein cholerischer Lateinlehrer mit einem Faible für Sprache, einem Instinkt für Talente und einem generalstabsmäßigem Management, von dem ich mir viel abgeguckt habe. And die Exkursionen nach Rom und Griechenland habe ich unvergessliche Erinnerungen. Außer ihm gab es eine junge Englischlehrerin, die durch ihre Fröhlichkeit bestach und alles nicht so bierernst nahm, und einen hageren Pfarrer, der seelenruhig Religion unterrichtete und mich immer wieder nachdenklich machte. Von vielen anderen Lehrern habe ich noch die Namen oder ein paar Kleinigkeiten im Kopf, aber richtig was fürs Leben mitgenommen habe ich nur von diesen, weil sie gewissermaßen auf meinem Kanal sendeten. Vielleicht haben weniger introvertierte Menschen mehr Ausbeute an lebensprägenden Lehrern. 

Jenseits der Schullehrer war mir unsere Katechetin sehr wichtig, die uns Nächstenliebe vorlebte und soviel Sanftheit verströmte, wie man als kleiner Mensch braucht. Als sie fortging, war für mich die Straße sehr leer. Ich erinnere mich auch voller Dankbarkeit und innerem Strahlen an meinen Klavierlehrer, einen dynamischen jungen Mann im Stil von Michael Stich, der mir die schönsten Stücke so menschlich einfühlsam und locker beibrachte. Was haben wir auch für Spaß gehabt! Noch heute, wenn ich am Klavier sitze, flätzt er unsichtbar neben mir in seinem braunen Ledersessel und wippt mit den Turnschuhen oder schnalzt mit der Zunge. Ich habe seine handschriftlichen Einträge in den Noten jedes Mal vor mir und erfreue mich daran. Wie habe ich Rotz und Wasser geheult, als sich unsere Wege damals trennten! 

Sie alle waren es, die mich als Kind prägten, gewissermaßen unsichtbar meine kleine Hand nahmen und mich ein Stück des Wegs begleiteten. Ich hatte großes Vertrauen zu ihnen und wollte sie eigentlich nie verlieren. Aber irgendwann enden Lebensabschnitte, und das Beste, was die Menschen einem mitgeben können, sind schöne Erinnerungen und ein paar Fertigkeiten.

Heute trage ich die Verantwortung für das geografische Gerüst von 150 Kindern. Woran sollen sie sich einmal erinnern, wenn sie an mich denken? Ich hoffe, nicht daran, dass sie im Corona-Jahr drei Geografielehrer in einem Schuljahr hatten, und als Drittes kam eine kleine hyperaktive Frau, die wie Ofenruß hieß und die dauernd Spiele, Experimente und Gruppenarbeiten gemacht hat. Obwohl es sicher Schlimmeres gibt.

All jene, die nicht als Lehrer in meinem Leben eine Rolle spiel(t)en, möchte ich allerdings nicht unter den Teppich kehren. Es sind ihrer viele, und ich gehe von ihnen beeinflusst durchs Leben.  Sie lassen mich von ihrem Licht kosten, lassen mich sein, wie ich bin - mit meinem Esprit und ohne die ruhige Eleganz einer heutigen Frau von Welt. Auch wenn ich mich oft genug von dieser Zeit, dieser Welt zurückziehe, weiß ich: Wir gestalten unser Leben miteinander. Ich profitiere von ihnen und dass sie von mir profitieren, lerne ich nun auch langsam (auch wenn ich es noch nicht glauben kann).  "Netzwerk" ist nur ein Wort, aber die Energie, die da hin- und herfließt, wird mir immer erst deutlich, wenn ich mir ausmale, was mir fehlen würde, wenn dieser Mensch nicht da wäre.

Ein Lied bringt dieses Gefühl der Verbundenheit sehr gut zum Ausdruck - es mag als Liebeslied geschrieben sein, aber wenn man den Schmalz wegdenkt, ist es ein wirklich ergreifender Song über Nähe zwischen den Menschen. In der zweiten Strophe heißt es:

Let me enter your light
Wanna show you my passion
We can make each other happy if we get it right

Menschliebe, Licht und Glück - dieser Blogbeitrag ist nun am Ende doch weihnachtlicher geworden als geplant. Angesichts der Pandemie habt ihr bestimmt nicht gedacht, dass ich aus den händchenhaltenden Kästner-Kindern Pünktchen und Anton diese Predigt über Lehrerpersönlichkeiten und menschliche Nähe schreibe. Aber so entwickelt sich manchs eben. Und ich habe etwas gelernt während der letzten Stunde: Ich habe schon etlichen Menschen vertraut, und meistens hat es sich gelohnt, und manchmal sogar richtig, richtig viel. Und ich will denen, die ich noch nicht aus den Augen verloren habe, gerne sagen, was sie mir bedeuten. Heute hier, morgen dort. Dem Lateinlehrer habe ich übrigens vorigen Monat mal meine Reverenz erwiesen, und er hat sich "tierisch gefreut". Punkt, Punkt, Pünktchen.

Sonntag, 13. Dezember 2020

Unterricht in Corona-Zeiten


 

Das war eine kurze Freude. Ich habe bis Dienstag hospitiert, am Mittwoch und Donnerstag drei Klassen kennengelernt, zwei Nachschreibeklausuren beaufsichtigt und mich mental auf den Lockdown eingestellt. Ich habe die ersten Stundenvorbereitungen mit viel Freude gemeistert und dabei gemerkt, dass ich in Echtzeit vorbereite: 90 min Unterricht brauchen etwa genausoviel Vorbereitungszeit. Ein Lehrer, der also 32 Unterrichtsstunden in Vollzeit gibt, hat locker eine 60-Stunden-Woche. Für mich war es eine besondere Herausforderung, mich mit dem Digital Screen anzufreunden, denn es gibt keine klassische Kreidetafel mehr, sondern nur noch ein Whiteboard und den Screen, auf dem man seine Präsentation zeigen, Filme anschauen und  mit einem digitalen Stift schreiben und allerlei Sachen machen kann. Es wird noch Wochen dauern, bis ich damit routiniert umgehen kann. Ich habe höchsten Respekt vor dem Ding, schätze aber auch die Möglichkeiten, mit einem Klick auf Erklärvideos und Bilder zugreifen zu können und viel Papierkram sparen zu können. Noch fühle ich mich mit einem Stift am Whiteboard wohler, wo nichts "passieren" kann.

Die Kinder reagierten unterschiedlich: eine Oberschulklasse war sehr eifrig, eine Gymnasialklasse ziemlich undiszipliniert und nervenaufreibend, eine 9. Klasse extrem behäbig und desinteressiert. In den 5. Klassen habe ich nach meiner Vorstellung sich die Kinder einzeln vorstellen lassen mit Antworten auf drei Fragen: Welches Tier mit dem Anfangsbuchstaben deines Vornamens würdest du wählen? Welches Hobby hast du? Welcher Ort auf der Welt ist dir der liebste? Es kamen erwartbare, aber auch überraschende Rückmeldungen. Eine Klasse besteht zu einem Drittel aus Klavierspielern, viele Mädchen reiten oder tanzen regelmäßig, die Jungs mögen Fußball und Lego. Ich hörte zweimal "lesen" und je einmal "töpfern", "zaubern", "fotografieren", "Schach" und "nähen". Aber von 50 Kindern gab es auch nur eines, das als Hobby ihr Handy und Chillen angab. Die Lieblingsorte waren Fußballplatz, Schwimm- oder Sporthalle und zu Hause, aber auch die Sächsische Schweiz, der Spreewald, ein Plätzchen am Lockwitzbach, Hawaii, Fuerteventura, Mallorca und Australien sowie die berühmten Städte dieser Welt von New York über Paris bis Venedig. Ein Kind sagte: "Egal, da wo man keine Maske tragen muss." Die genannten Tiere reichen von der Amsel bis Libelle, Mammut, Schlange und Zebra. In der 9. Klasse sollten die Teenager mir sagen, was sie im Unterricht gern mal machen würden. Zwanzigmal war die Antwort: "Keine Ahnung", vier Ideen brachten sie hervor: Musik, Stundenaufgaben, Dokumentarfilme und - passend zum Lehrplanjahresthema Asien: asiatisches Essen. Nur, dass ein Klassenbuffet bis Juni derzeit nicht sehr realistisch ist.

Ich habe mich inzwischen auch im Schulhaus orientiert und habe gemerkt, dass in dem großen Schulhaus für 800 Kinder nur eine Lehrertoilette existiert, die locker 5min Fußweg vom Vorbereitungszimmer entfernt ist. Der Bibliothekar ist in Quarantäne, die Integrationslehrerin ebenso. Jeder Lehrer muss alle 20-30min lüften und am Ende der Stunde alle Tische desinfizieren, so dass da keine Zeit für eine eigene Pause bleibt. Ich habe die Mensa und die Hausmeister und die Stundenplanerinnen kennengelernt, meine erste Aufsicht in der Mittagspause gehabt (und zwei Jungs zum Aufkehren der rumgeballerten Erbsen verdonnert) und mich mit den fünf Kollegen im Vorbereitungszimmer angefreundet, ohne sie auch nur einmal berührt zu haben. In einer Nacht- und Nebelaktion habe ich schnell eine eingesammelte Hausaufgabe benotet, um für das Halbjahreszeugnis schon mal eine Note sicher zu haben. Zwischen einem geschmückten Bäumchen und einem halbgeöffneten liebevoll gestalteten bunten Schul-Adventskalender aus Schuhkartons habe ich der Sekretärin als letzte Amtshandlung ein frohes Weihnachtsfest gewünscht - am 11.12. wohlgemerkt. Es war skurril.

Der Lockdown war zu erwarten, und ich habe ihn eigentlich viel eher erwartet und auch schon viel eher befürwortet. Heute haben wir in Dresden noch 44 freie Krankenhausbetten und 12 Intensivbetten. Es sind 227 Neuinfektionen in 24 Stunden und sechs Verstorbene. Die Corona-Ampel zeigt 344. Die Kinder haben sich jetzt mit Aufgaben aus der Cloud zu beschäftigen. Und es ist schade, dass einige Sachen nicht stattfinden können: Das ganze Weihnachtsprogramm der Schule fiel aus, u.a. Kirchenbesuch, Jahresabschlussolympiade und Weihnachtstheater. Exkursionen, Klassen-Experimente und Gruppenarbeiten, gemeinsames Musizieren und Singen waren schon seit zwei Wochen untersagt. In der Unterrichtsmethodik waren wir sehr eingeschränkt. Ein Thema, was sich für Stationenarbeit oder Gruppenpuzzle angeboten hätte, habe ich in Form von selbst gestalteten Quartettkarten, die zwischen den Bankreihen getauscht wurden, angeboten. Die Kinder haben sich gut mit der Situation arrangiert, aber alles ist wie von einem unsichtbaren Schleier von Unsicherheit, Sorge und Verkrampfung umgeben.

Ich habe ein paar Mal meinen Arbeitsweg genießen dürfen: statt lesen in der Straßenbahn lieber 15min Radtour an der frischen Luft entlang einer Hauptstraße und dann durch eine Kleingartenanlage und über Nebenstraßen. Ich habe auf dem Hinweg Podcastfolgen gehört und auf dem Rückweg die erholsame Ruhe genossen, bevor ich meine zweite Schicht als Mama begann. Mein großer Sohn ist schon in Sicherheits-Quarantäne gewesen und hat 14 Tage Wohnungsarrest hinter sich gebracht. Wie befreit war er, endlich wieder auf der Straße geradeaus laufen zu dürfen! Wie genossen hat er den Himmel über sich und die frische Luft! Seit gestern nun ist der Kleine in Quarantäne, weil die Erzieherin positiv getestet wurde. Es sind besondere Zeiten. Es sind historische Ereignisse, und - frei nach Goethe: Wir können sagen, wir sind dabei gewesen. Goethe und Schiller, die Freunde, so ganz ohne 1,50 Abstand. Man könnte neidisch werden.

Weimar, Goethe, Schiller, Denkmal, Bronze, Kunst

Die erste Woche

 Raumfähre, Rakete, Abheben, Nasa, Luft Und Raumfahrt

3, 2, 1 - liftoff!

So, die erste Woche als Lehrerin liegt hinter mir. Alle Papiere mit der Verwaltung sind geregelt und gemanagt, alle Unterschriften und Anmeldungen getan. Diese Phase wurde mir durch eine höchst professionelle Organisation seitens der Schule sehr leicht gemacht. Der Arbeitgeber hat in der Tat an alles gedacht und mir sämtliche wichtige Informationen in Mappen zusammengestellt. Das war sehr beeindruckend, mit welcher Routine ich eingearbeitet wurde. Chapeau!

Mein Stundenplan hat sich allerdings mehrfach geändert. Hieß es erst, ich würde 8h Geografie und 3h Geschichte unterrichten, war es dann zwischendurch ein Mix aus Geografie, Ethik und Geschichte und nach einer Woche wieder 8h Geografie, 2h Klausurenaufsicht und 1h Integrationsarbeit. Aber in Corona-Zeiten muss man flexibel sein, zumal sich im Kollegium 25 Lehrer/innen (!) in Quarantäne befinden.

In der ersten Woche darf ich in jeder Klasse einmal hospitieren, bevor ich die Schüler in der zweiten Woche übernehme. Die Schule hat ein Doppelstundensystem, d.h. die Schüler haben immer 90min am Stück, wenn nicht gerade die Mittagspause dazwischen liegt.

Ich habe nach aktuellem Stand drei zwei 5.Klassen, drei 6.Klassen und eine 9. Klasse. Klassen mit Oberschülern und Gymnasiasten halten sich die Waage. Das ist eine Herausforderung, da den Überblick zu behalten! Die Hospitationen bei drei Lehrer/innen zeigen ganz unterschiedliche Lehrtypen und Unterrichtsmethoden. Ich bin überrascht, wie ruhig die Arbeitsatmosphäre ist. Von Disziplinschwierigkeiten bekomme ich erstmal nichts mit, allerdings von teils sehr gelangweilten und unmotivierten Neuntklässlern. Die Geduld und Ruhe, der Enthusiasmus und Arbeitseinsatz meiner Kolleg/innen sind beeindruckend. 

Die Themenfülle und Verantwortung, der ich jetzt gegenüberstehe, könnte mir den Atem rauben. Ich verschaffe mir einen Überblick und sammle Ideen zur Umsetzung. Hier hilft mir mein systematisches Arbeiten. Allerdings bin ich manchmal flatterig angesichts des bevorstehenden Stresses. Und da ich merke, dass ich nicht alles gleichzeitig abarbeiten und anlesen kann, hilft nur der Gedanke, Schritt für Schritt vorzugehen. Mir bereitet aber schon diese Phase der Einarbeitung große Freude. Ich erstelle mir eine Excel-Liste aller Schüler, informiere mich über den Notenschnitt, ausstehende Tests und Fristen. Ich muss bis Februar Kopfnoten geben - auch das noch! Da hab ich doch noch gar nicht jedes Kind richtig kennengelernt. Als zweites fertige ich mir einen Stoffverteilungsplan an: bis zu den Sommerferien habe ich 31 Wochen bzw. Doppelstunden. Bestimmt fällt mindestens einmal etwas aus, und mit Online-Unterricht muss ich auch rechnen. Bei meinen Hospitationen habe ich an einer Fernbeschulung schon mal teilgenommen gemerkt, dass angesichts der Tücken der Technik höchstens 50% der Zeit tatsächlich eine direkte Lehrer-Schüler-Interaktion möglich war, dass die Schüler sich gut wegducken konnte ("Mein Mikro geht nicht. Was war die Frage?", "Ich hab Sie nicht verstanden") und dass man eigentlich nicht wirklich gut etwas erarbeiten kann. Also werde ich meine liebe Mühe und Not haben, den Lehrplan bis zum Schuljahresende zu erfüllen. Aber dieses Jahr ist man da großzügig.

Zum Glück haben mir meine Kolleg/inn/en super zugearbeitet: von dem einen bekam ich Dutzende Zuarbeiten für die kommenden Themenbereiche, vom anderen sehr hilfreiche methodische und didaktische Hinweise, vom dritten technischen Support und Einblicke in die Notengebung und vom vierten eine großartige Übergabe samt Zuarbeit für die nächsten zwei Stunden usw. 

Inzwischen habe ich mir auch die Schulbücher und Atlanten bestellt. Zwei dicke Pakete sind per Post gestern angekommen. Jeweils unterschiedliche Atlanten, Schulbücher und Arbeitshefte für Klasse 5, 6 und 9 der Oberschule und das Ganze nochmal für die Gymnasiasten. Macht alles zusammen über 210 Euro, war aber nicht zu ändern, da die Schulbibliothek wegen Quarantäne geschlossen ist und ich nicht länger warten konnte.

Und kommende Woche geht es los mit dem Unterricht. Ich freue mich.

Sonntag, 6. Dezember 2020

To-do-Listen


 

Inzwischen habe ich auf meiner To-do-Liste ziemlich viel stehen:

- meine Habilitation für den Druck vorbereiten, also Personen- und Sachregister fertigstellen, aktuelle Literatur einpflegen und die Grafiken checken  (das wollte ich im Herbst noch beenden, und nun soll es bis Weihnachten werden)

- die sächsischen Chiffren einzeln mit ihren Metadaten in die Datenbank der schwedischen Kollegen einpflegen, wo alle Geheimschriften gesammelt werden (das ist mehr als überfällig und ich hab deswegen schon Schuldgefühle)

 - einen Aufsatz für einen Tagungsband überarbeiten und einreichen (gestern geschafft)

- mehrere Kollegen zu verschiedenen Themen und Projekten kontaktieren (verschoben auf 2021)

- meine Beiträge für das Handbuch zur europäischen Diplomatiegeschichte schreiben (bis Februar)

- eine Rezension schreiben (bis Februar)

Alles Sachen, die man im akademischen Prekariat kostenlos macht, wenn auch nicht umsonst.

 ... und nun kommen noch Stundenvorbereitungen hinzu. Dass ich das alles irgendwie schaffe, bezweifle ich nicht, und dass ich noch ruhig schlafen kann, liegt daran, dass ich ein unerschütterliches Vertrauen in mein Zeitmanagement und meine sehr effektive Arbeitsweise haben kann.

Meine Top Ten:

1. Zehn-Finger-System lernen - spart wahnsinnig viel Zeit

2. Priorisierte To-do-Listen erstellen, und dann einfach ranklotzen

3. Nicht ablenken lassen und wenigstens mal 2-3h ungestört am Stück arbeiten

4. Sich vom Perfektionismus versbschieden und auch mal mit 85% zufrieden sein. Dazu muss ich mich selbst immer wieder zwingen. Ein Tipp: ein Mantra einüben (bei mir: Allegretto aus der Sturmsonate von Beethoven mit den Worten "Das ist gut. Das reicht.")

5. Systematik: alles versuchen, in einer Tabelle oder Mindmap darzustellen. Der Minimalismus zwingt zur Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche 

6. Gesund bleiben: auf mindestens 6h Nachtschlaf achten, am Wochenende ein Mittagsschläfchen, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde rausgehen und die Mahlzeitenpausen einhalten und gesund ernähren

7. Begriffslisten wie diese ständig in Griffweite haben

8. Pausen sind Pausen - also abschalten! Abends zwei Stunden Freizeit als feste Größe und mindestens 3x pro Woche eine halbe Stunde für das Lieblingshobby. In dieser Zeit wird jeder Gedanke an Arbeit weggeschoben.

9. Ordnung: Farbliche Sortierkriterien einführen und sich ein sinnvolles Ablagesystem einrichten

10. Zeit schinden: bei Abgabeterminen gibt es immer Zeitpuffer, die man auch mal ausnutzen kann, aber mehr als 1-4 Wochen sollte man nie überziehen (aber das habe ich auch mal nicht geschafft, da hilft dann nur ehrliche und transparente Kommunikation und Hoffen auf Verständnis... da hatte ich in dem Fall Glück mit den Kollegen)


Letztlich sind wir alles Menschen und haben im seltensten Fall atomwichtige Aufgaben zu erledigen. Trotzdem kennt ihr vielleicht auch den Ehrgeiz, alles optimal und pünktlich schaffen zu wollen. Diesen hausgemachten Stress abzubauen, ist eine gewaltige Aufgabe und nur durch eine Änderung der eigenen Haltung und Arbeitsweise möglich. Eine gewisse Lockerheit gepaart mit professioneller Arbeitsweise ist mein Weg durch dieses Dickicht der To-Do-Listen und Termine.